wie heißt es so schön: Das Land Bremen hat keinen Hafen, das Land Bremen ist ein Hafen. Die Häfen sind die Lebensader, das Rückgrat und das Herz unseres Landes. Ohne die Häfen wären Bremen und Bremerhaven undenkbar. Die Häfen sind ein wesentlicher Teil unserer Identität.
Das schmälert nicht die Bedeutung der Luft- und Raumfahrtindustrie, des Automobilbaus und der Stahlproduktion. Und auch nicht die der Lebensmittelindustrie, des Handwerks und der Hochschulen. Sie alle tragen ihren Teil zum Wirtschafts- und Technologiestandort Bremen bei. Sie alle sorgen für Beschäftigung und Wohlstand. Aber die Häfen bleiben doch etwas Besonderes.
Viele denken dabei vor allem an Bremerhaven. An die leistungsfähigen Terminals für Container und Autos. Und an die Riesenpötte, die dort regelmäßig festmachen und ihre Ladung löschen. An die kilometerlange Stromkaje. Deren Ertüchtigung steht beim Senat auch ganz oben auf der Agenda, denn wir wollen und müssen den Hafen fit für die Zukunft machen. Auch die neue Bahnumschlagsanlage "Rail Gate Bremerhaven" trägt ihren Teil dazu bei. Ich war vor kurzem Gast bei der Einweihung – und ich war beeindruckt.
Richtig ist aber auch: In der Stadt Bremen gibt es ebenfalls Häfen. Hoch spezialisiert, leistungs- und wettbewerbsfähig - aber vielen Bürgerinnen und Bürgern kaum bekannt. Deshalb ist es gut, dass es die Interessengemeinschaft Stadtbremische Häfen, kurz ISH, gibt. Sven Wiebe ist der Geschäftsführer und hat das Amt vor kurzem von Heiner Heseler übernommen. Beide sind exzellente Kenner der Häfen, denn beide waren Staatsräte im Häfenressort.
Etwa 4.000 Beschäftigte und ihre Familien leben heute noch von der Arbeit in den stadtbremischen Häfen. Allein in der ISH sind gut vier Dutzend Firmen organisiert. Und auch wenn viele Namen nur ausgewiesenen Hafen-Fachleuten etwas sagen mögen: Fast jedes dieser Unternehmen ist auf seine Art ein Unikat, hoch spezialisiert auf ein bestimmtes Geschäft. Rund 1.000 Schiffe werden dort Jahr für Jahr abgefertigt, fünf Millionen Tonnen umgeschlagen. Auch hier wird übrigens in die Zukunft investiert: Im Kalihafen baut Bremenports im Auftrag des Senats eine Schwerlastkaje.
Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Häfen auch in Zukunft leistungs- und wettbewerbsfähig sind. Der Senat nimmt dafür jedes Jahr mehr als 50 Millionen Euro in die Hand, aber auch der Bund ist hier gefordert. Denn die Häfen übernehmen wichtige Aufgaben für ganz Deutschland. Das haben wir in der Pandemie gemerkt, in der Energiekrise und aktuell, während des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Ohne unsere Seehäfen ist nationale Souveränität nicht denkbar. Und ohne unsere Seehäfen wäre die Wirtschaft beispielsweise in Bayern, in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen nicht so erfolgreich. Deshalb wäre es nur fair, wenn der Bund einen Anteil an den Hafeninvestitionen übernehmen würde.
Ihr Andreas Bovenschulte
Es war schon eine auf den ersten Blick etwas überraschende Veranstaltung, zu der ich zum 20-jährigen Bestehen des wunderbaren Deutschen Auswanderhauses in Bremerhaven reisen konnte: Die Jubiläums-Ausstellung trägt den erstaunlichen Titel "Verlockung Weltall – Auswandern auf Mond, Mars, Venus?" Mir gefällt das aber sehr gut, schlägt es doch höchst elegant den Bogen zwischen der Rolle Bremerhavens als wichtigsten deutschen Auswandererhafen für 7,2 Millionen Menschen, die hier letztmalig auf Europa blickten und dem Land Bremen als bedeutenden Standort der Raumfahrt. Beides verbindet nämlich die unbedingte Konzentration auf das, was gerade noch unmöglich erscheint, doch den Weg in die Zukunft weist. Das braucht Entschlossenheit, Phantasie, Tatkraft. Ich habe mich sehr gerne von Museums-Direktorin Simone Blaschka durch die Ausstellung führen lassen und viel dabei gelernt. Was ich allerdings schon vorher wusste: Das Auswandererhaus Bremerhaven ist wirklich ein ganz tolles Museum, das immer einen Besuch lohnt. Ich freue mich, dass es seit 20 Jahren begeistert und das sicher auch weiterhin schaffen wird.
Am Mittwoch wurde es im Rathaus richtig grün-weiß – und das aus gutem Grund: Ich hatte die große Freude, die U19-Mannschaft von Werder Bremen zu einem Senatsempfang im Rathaus begrüßen zu dürfen. Die Jungs haben im Mai Vereinsgeschichte geschrieben: Zum ersten Mal überhaupt hat eine U19 von Werder den DFB-Pokal gewonnen – 2:0 nach Verlängerung gegen den Karlsruher SC. Eine beeindruckende Leistung! Im Namen des gesamten Senats habe ich ihnen herzlich zu diesem Erfolg gratuliert. Was mich besonders beeindruckt hat: Man spürt sofort, wie stark der Zusammenhalt im Team ist. Da ist richtig Feuer drin – im besten Sinne. Genau das braucht es, um als Mannschaft über sich hinauszuwachsen. Und wer weiß: Vielleicht sehen wir den einen oder anderen von ihnen ja irgendwann mal als Profi für einen weiteren Titelgewinn hier im Rathaus wieder. Ich würde mich freuen. An dieser Stelle noch einmal: Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft!
Mit ganz viel Zeit für interessante Besuche ist Anfang des Monats die neue Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karin Prien, nach Bremen gekommen. Es war ihr erster Antrittsbesuch in einem Bundesland seit ihrer Wahl und ich sehe darin ein Zeichen der Wertschätzung. Nach ihrem Eintrag in das Goldene Buch hatte ich zusammen mit Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp Gelegenheit zu einem längeren Gespräch mit Karin Prien. Ich denke, es ist klar geworden, dass Bremen und Bremerhaven wegen seiner zahlreichen besonderen Herausforderungen auch eine ganze Reihe pfiffiger und fortschrittlicher Lösungen gefunden hat. So ist die Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte, die sie sich in Begleitung der Gesundheitssenatorin anguckte, eine beispielgebende Einrichtung.
Über den Stahl habe ich hier an dieser Stelle ja schon mehrfach gesprochen. Verstärkt, seit das Management von Arcelor-Mittal vor einigen Wochen für uns wirklich überraschend angekündigt hat, die von Bund und Land Bremen großzügig unterstützte Umstellung der Stahlproduktion in der Bremer Hütte auf umweltfreundliche und zukunftssichere (und zukunftssichernde) Produktionsverfahren umzurüsten. Das zeigt ja vor allem eines: Offenbar reichen selbst solche öffentlichen Hilfen nicht, weil nicht nur der Markt unter ganz erheblichem Druck steht, sondern vor allem die Energiepreise in Deutschland zu hoch sind. Da kommt meine inzwischen auch alte Forderung nach einem Industriestrompreis wieder ins Spiel. Ich begrüße es daher sehr, dass die Bundesregierung jüngst signalisiert hat, den von Bremen und anderen Ländern mit Stahl-Standorten geforderten "nationalen Stahlgipfel" einberufen zu wollen, um im Verein von Unternehmen, Beschäftigten, Gewerkschaft und Politik Lösungen nicht nur zu suchen, sondern bitte auch zu finden. Für diese Forderung fand ein von Bremen mit gestellter Antrag im Bundesrat die Zustimmung der Länder. Das ist ein klares Signal.
Sport hatten wir ja schon einmal mit dem Erfolg der U19-Herrenmannschaft von Werder. Doch Sport ist ja deutlich vielfältiger, wie ich beim Besuch des neuen Vereinsheims von Bremen E-Sports e.V erleben konnte. Es gibt sicherlich begnadetere Spielerinnen und Spieler am Computer als mich – mein Feld ist ja eher die Musik. Daher war ich umso beeindruckter, als ich das Vereinsheim am Brill besuchte. Die etwa 80 aktiven Gamerinnen und Gamer finden dort außer Raum für geselliges Beisammensein auch einen mit professioneller Technik ausgestatteten zum Trainieren. Das zeigte mir sehr anschaulich, dass wenn das Computer-Gaming auch im virtuellen Raum stattfindet, es dennoch einen ganz realen Raum im Hier und Jetzt braucht. Ich wünsche den Aktiven viel Spaß beim Treffen im Vereinsheim und viel Erfolg dann an Tastatur und Controller.
Es geht mächtig voran auf der Baustelle zu Bremens erstem Azubi-Wohnheim im Stadtleben Ellener Hof. Ich habe es mir gestern zusammen mit Sozialsenatorin Claudia Schilling angeguckt und war beeindruckt. Das ist ein wirklich tolles Umfeld für dieses Projekt. 66 Wohnplätze entstehen dort in Einzel- und Zweier-Appartements, in einem diversen, lebendigen, modernen und ökologischen Quartier. Auch Ausbildungsbetriebe können dort einen Teil der Belegrechte erwerben, um ihren Azubis eine besondere Möglichkeit bieten zu können. Denn die Miete dort ist pro Person auf monatlich 350 Euro inklusive der Nebenkosten begrenzt. Wenn das kein Schnäppchen ist. Einige Plätze sind noch frei, sie werden über die Ausbildungsgesellschaft Bremen verlost. Details dazu finden sich in der Pressemitteilung zu meinem Besuch des Azubi-Wohnheims.