Wie lebt es sich in den Bremer Stadtteilen? Was bewegt die Menschen vor Ort – und welche Ideen tragen sie in ihre Nachbarschaft? Um das herauszufinden, ist Bürgermeister Andreas Bovenschulte regelmäßig in den Quartieren Bremens unterwegs. Diesmal führte ihn sein Weg nach Walle. Im Mittelpunkt stand dabei, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Einrichtungen kennenzulernen und sich ein aktuelles Bild vom Stadtteilleben zu machen – ganz nah dran an dem, was die Stadt bewegt.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Walle zeigt eindrucksvoll, wie Bildung, soziales Engagement und gute Vernetzung das Leben im Stadtteil stärken. Der Besuch hat deutlich gemacht, wie vielfältig die Akteure hier aufgestellt sind – von der Schule über soziale Einrichtungen bis hin zu nachbarschaftlichen Initiativen. In vielen Gesprächen wurde spürbar, mit wie viel Einsatz sich Menschen für ihre Mitmenschen und ihr Umfeld engagieren. Das ist nicht nur wertvoll für den Stadtteil, sondern auch für das gesamte gesellschaftliche Miteinander."
Zum Auftakt seines Besuchs hat sich der Bürgermeister im Schulzentrum Utbremen über das vielfältige Bildungsangebot der Europaschule informiert. Mit rund 1.850 Schülerinnen und Schülern ist sie eine der größten beruflichen Schulen Bremens. Sie bietet ein breites Spektrum – vom Übergangsbereich über duale und vollzeitschulische Ausbildungen bis hin zu Doppelqualifikationen mit Abitur und Berufsabschluss, etwa in den Profilen Wirtschaft, Naturwissenschaften, Informatik und Fremdsprachen.
Besonders hervorgehoben wurde die Verbindung von schulischer und beruflicher Bildung, wie etwa im doppelqualifizierenden Bildungsgang zum Informationstechnischen Assistentin mit Abitur (DQI). In diesem Rahmen haben Schüler die von ihnen entwickelte App "Social Hope" präsentiert – ein Projekt, das kürzlich den Landessieg bei "Jugend forscht" errungen hat.
Die Schule ist zertifizierte MINT-Excellence-Schule sowie Europaschule mit Erasmus+-Partnerschaften, unter anderem mit Einrichtungen in Frankreich, Spanien und Lettland. Projekte wie Auslandspraktika, ein jährlich stattfindender Europatag oder das Engagement in der Antirassismus-AG zeigen: Europa und gesellschaftliches Engagement werden hier aktiv gelebt.
Anschließend hat Bürgermeister Bovenschulte das neue Sozialkaufhaus in Walle besucht, das im November 2024 eröffnet wurde. Betrieben von der ÖkoNet mit Unterstützung der Gröpelinger Recycling Initiative, bietet es gebrauchte Kleidung, Haushaltswaren und Spielzeug – und schafft zugleich einen Raum für Begegnung.
Ein angeschlossenes Nachbarschaftscafé bietet Vorlesenachmittage, Kreativkurse und Vorträge. Damit leistet das Sozialkaufhaus nicht nur einen Beitrag zur Versorgung im Stadtteil, sondern auch zur sozialen Teilhabe und zur Stärkung des Miteinanders – getragen von einem großen ehrenamtlichen Engagement.
Bei der Quartiersmeisterei Walle hat sich Bovenschulte über deren Arbeit für eine lebensfreundliche Infrastruktur informiert. Die vom Beirat Walle initiierte und durch die Senatorin für Wirtschaft geförderte Einrichtung vernetzt Initiativen, gestaltet öffentliche Räume mit und entwickelt neue Ideen für Nahversorgung, Aufenthaltsqualität und Stadtteilidentität.
Die Quartiersmeisterei ist im Kulturhaus Brodelpott beheimatet und versteht sich als Plattform für alle, die sich für Walle engagieren – mit offenen Türen und kurzen Wegen.
Im Stiftungsdorf Walle hat der Bürgermeister anschließend ein gelungenes Beispiel für Wohnen im Alter kennengelernt. In den Mauern des ehemaligen Waller Wasserturms sind moderne Wohnungen mit Service, eine Pflege-Wohngemeinschaft und eine Kita untergebracht.
Die Bremer Heimstiftung betreibt die Einrichtung seit 2018. Ein aktiver Nachbarschaftsrat, Kooperationen mit Initiativen im Quartier und der offene Austausch mit dem Umfeld machen das Stiftungsdorf zu einem lebendigen Zentrum im Stadtteil.
Zum Abschluss seines Besuchs hat Bürgermeister Bovenschulte eine Bürgersprechstunde in der Stadtteilkneipe "Tante Martin" abgehalten. Zahlreiche Wallerinnen und Waller haben die Gelegenheit genutzt, um ihre Anliegen, Ideen und Fragen direkt an ihn zu richten.